Torres del Paine
19 01 2013Torres del Paine oder wie wir es genannt haben Torres del Pain(!) oder meine persönliche Namensgebung: Hansaplast-Tour….aber dazu später mehr 😉
2 Tage bevor es für uns in den NP Torres del Paine gehen sollte sind wir bereits in Puerto Natales angekommen und haben uns dort mit Dave getroffen – insgesamt kann man unsere Vorbereitungen auf unsere Wanderung wohl als sehr schlecht bezeichnen denn die beiden Abende vorher haben wir es so richtig krachen lassen….ich mein so richtig 😉 Von daher sind wir zwischendurch auch einfach nur in den Supermarkt und haben etliche Suppen und Nudeln gekauft um in den kommenden Tagen nicht zu verhungern – wir ihr sehen könnt ist uns das auch gelungen 😉
Sonntags wurden wir auf jeden Fall um 14:30 mit dem Bus an unserem Hostel abgeholt und in den 2 Stunden entfernten Nationalpark gefahren. Unser Plan war es nicht nur das sogenannte „W“ zu wandern sondern den kompletten „Circuit“ zu gehen der für 8 Tage ausgelegt ist und knapp 130 km umfasst. Gegen 18:00 sind wir dann vom Parkeingang in Richtung Campamento Torres 5 km bergauf gewandert – mit 15 kg auf dem Rücken und dem Hangover von den Tagen vorher war das kein Zuckerschlecken 😉 Wir sind aber gut durchgekommen und haben uns dann zum Abend erst einmal Nudeln gegönnt – sollte nicht das letzte mal sein das es Nudeln gab 🙂 Das Wetter war überragend was uns sehr gefreut hatte denn wir haben von einigen gehört das das Wetter die Tage vorher doch recht schlecht gewesen sein soll.
Also gings am nächsten Tage früh morgens um 4:30 auf zu den „Los Torres“ – drei wie Türme herausragenden Felsen und eine Art Symbol des Nationalparks. Wieder einmal hatten wir Glück denn es war keine einzige Wolke am Himmel zu sehen – es war einfach super endlich das sehen zu können worauf man sich schon einige Jahre freut 🙂 Nach Sonnenaufgang ging es dann erst kurz in Zelt zurück etwas schlafen und dann etwa 21 km bis zum Campamento Italiano – der Weg führte uns durch Täler, durch Bäche und Flüsse, über Berge und einfach auch durch die weite Landschaft Patagoniens. Auf Grund des Wetters kamen wir gut ins Schwitzen – sind aber wie an allen Tagen super durchgekommen. Am Camp angekommen wurde uns von einem Ranger gesagt das das Camp geschlossen sei – es standen aber 20 Zelte auf dem Zeltplatz. Nach einiger Diskussion wurde uns dann mitgeteilt das wir dort zelten können aber am nächsten Morgen weiterziehen müssten….was anderes hatten wir auch garnicht vorgehabt 😉 Naja – die Organisation von Italienern halt…was soll man anderes erwarten 😉 SPASS!!!
Am nächsten Morgen taten mir meine Knie doch sehr weh und es gab mal wieder das gewöhnliche Frühstück: Entweder Suppe mit Brot oder eben nen kleinen Snack und nen Müsliriegel….und für mich dann noch die üblichen (Mama – überlies die nächsten Worte einfach 😉 ) 2 Schmerztabletten a 800 mg. Anders ging es die ersten Tage einfach nicht – für uns sollte es an dem Tag hoch über Steine und Felsen durch das Valle del Frances gehen. Die Aussicht war wunderschön aber meine Knie schmerzten bei jedem Schritt – zu dem Zeitpunkt dachte ich daran nach dem „W“ aufzuhören und nicht weiterzuwandern. Naja – den Weg durch Valle del Frances wieder zurückgewandert sind wir dann noch weitere 12 km zum Refugio Paine Grande gegangen. Auf dem Weg dorthin kamen wir einige male am Cerro Paine Grande vorbei – oder wie wir ihn genannt haben: The Beast! Wie aus dem Nichts steht der Berg wie ein Koloss in der Mitte dieser Ebene uns sieht einfach nur gigantisch aus. Am Refugio angekommen haben wir uns an den azurblauen See gesetzt und uns Bier zum Ende des Tages gegönnt – noch immer war ich mir nicht sicher ob ich die komplette Wanderung durchstehen würde.
Am nächsten Morgen ging es mir bzw meinen Knien aber schon besser und das einzige was noch gestört hat waren die etlichen Blasen an meinen Füßen – zu dem Zeitpunkt waren wir bereits über 50 km gewandert. Also schön Hansplast ausgepackt und alles abgetapt was eine Blase ist bzw eine Blase wird – meine Füße sahen an dem Tag aus wie eine Paket so zugetapt waren die 😉 Es ging an dem Tag vorbei am Refugio Grey bis hin zum Campamento Passo – 50% der Zeit sind wir parallel zum Glacier Grey gewandert der uns alle einfach nur umgehauen hat. Wir alle waren in der Antarktis aber der Anblick dieses Gletschers war einfach nur gigantisch – das Wetter war perfekt, wir waren nahezu alleine (das Ende des „W“s war erreicht und den Rest wandern nicht mehr so viele Leute) und konnten etwa 20 Minuten die Ruhe auf einen der Felsen genießen. An diesem Abend ging es früh und mit Pasta gestärkt ins Bett denn am nächsten Morgen wartete der Pass auf uns….innerhalb kürzester Zeit ging es von 500 m auf 1.200 m hoch – wie immer schön mit etwa 15 kg auf dem Rücken.
Es war der erwartet schwere Aufstieg aber wir kamen gut durch und sind auch den Teil der Strecke ruhig angegangen da wir alle bereits einige Probleme mit Knie, Rücken und unseren Blasen hatten. Als wir das Camp auf der anderen Seite des Passes erreicht hatten gabs wie immer erst einmal Nudeln bevor es dann weitere 9 km zum Refugio Dickson ging. Dort hatten wir eine wunderbare Aussicht auf den Laqgo Dickson und die umliegenden Berge.
Wir wollten uns am darauffolgenden Tag etwas Zeit lassen, spät starten (das hieß für uns 12:00), nur 19 km zum nächsten Camp wandern und dann am Tag darauf die restlichen 12 km zur Busstation gehen. Nach etwa 6-7 km haben wir eine Pause gemacht und kurz darüber gesprochen das es doch super wäre an diesem Abend in Puerto Natales zu sein, im Hostel zu schlafen, ein gutes Steak zu essen und Bier zu trinken…..wir hatten aber noch 25 km vor uns und nicht mehr so viel Zeit. Wir alle waren aber (im Nachhinein) so dumm und haben dem Plan zugestimmt. Das war dann auch unsere einzige Pause von vielleicht 15 Minuten uns wir haben die 31 km inklusive Pause in 6 Stunden und 45 Minuten hinter uns gebracht. Die letzten 5 km waren eine Qual – ich bin alleine gewandert um mein Tempo laufen zu können, hab nur auf den Boden geschaut (links-rechts-links-rechts), hatte total verrückte Gedanken im Kopf und war einfach nur am Ende…..bei jedem Schritt habe ich gedacht platzen alle meine Blasen auf. Ich dachte schon daran mir die Blasen alle samt Zehen und Verse abzuhacken – hab dann aber doch langfristig gedacht und mir überlegt das ich die vielleicht noch brauchen könnte 😉
An der Bushhaltestelle angekommen waren wir alle so platt das wir einfach nur umgefallen sind – wir waren zu müde und kaputt für irgendwas. Es war auf jeden Fall eine idiotische Idee die 31 km in dem Tempo durchzuwandern – aber wir habe es überlebt 😉 Am Abend in Puerto Natales sind wir noch in Flip-Flops durch die Stadt gelaufen um unsere Schlafsäcke und Isomatten zurückzugeben – muss witzig ausgehen haben wie wir da gelaufen sind 🙂
Torres del Paine ist einfach nur ein so wunderbarer Nationalpark der alles zu bieten hat: riesige weite Täler, herausragende Berge, Flüsse, Seen – es war einfach nur wunderschön die 5 Tage dort verbringen zu können, vorallem weil das Wetter wirklich jeden Tag perfekt war. Selbst einer der Ranger hat uns erzählt das er ein solches Wetter 5 Tage hintereinander noch nie erlebt habe – tja, hatten wir mal wieder Glück 😀
Abgesehen davon das das Wetter super war und der Park mich einfach nur umgehauen hat, hat es mich auch glücklich und stolz gemacht das „Circuit“ (okay – mit Hilfe einiger Schmerzmittel) innerhalb von nur 5 Tagen durchgewandert zu sein – es waren schließlich rund 130 km bergauf und -ab, immer mit dem Rucksack bepackt. Wenn man bedenkt das ich vor 4 Wochen nicht einmal richtig laufen konnte……Mutschi is BACK :D!!!!!
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